Der Valentinstag steht vor der Tür – ein Tag an dem wir die Liebe zelebrieren. Aber bitte nur die Liebe zu jemand anderem und am besten dadurch, dass wir dieser Person etwas schönes kaufen und sie beschenken. Wirklich?
Aber was ist, wenn ich keine Person in meinem Leben habe, mit der ich in romantischer Liebe verbunden bin? Viele Singles fühlen sich vor allem in dieser Zeit immer wieder daran zurück erinnert, dass sie vermeintlich niemanden haben und fühlen sich deswegen oft schlecht. Auch wenn wir die Idee des Valentinstags nicht wirklich toll finden, da er eigentlich nur dazu geschaffen wurde um mal wieder unseren Konsum und Kaufwahn anzukurbeln, kann er doch auch als ein Tag der Liebe ganz ohne Partner:in zelebriert werden.

Wie gehts du mit dir um?
Wann hast du dir selbst etwas Gutes getan, mal ganz ab davon, dass du dir endlich den neuen Pulli gegönnt hast, den du schon so lange wolltest? Wann hast du das letzte Mal nur etwas für dich getan, um dich selbst zu belohnen, dafür dass du nach nun fast 2 Jahren Pandemie jeden Tag aufstehst und dein Bestes tust. Tag ein, Tag aus, egal ob du müde, traurig oder einfach nur ausgelaugt bist.
Liebe fängt immer bei uns selbst an. Und ja es mag inzwischen wie eine flache sich immer wiederholende Plattitüde klingen, aber: wer sich selbst nicht liebt, der wird es auch schwer haben jemanden anderes zu lieben.

Ein paar Selbstliebe Tipps
Folgende Beobachtungen und Handlungen kannst du vornehmen, um den Umgang mit dir selbst in eine liebevollere Richtung zu drehen:
- Wie oft redest du dir selbst ein, dass du blöd bist, wenn du z.B. eine Tasse Kaffee umgeschmissen hast und dieser jetzt über den ganzen Tisch läuft? Shit happens, aber dich selbst dafür niederzumachen, auch nur mit diesem einen kleinen „man bin ich blöd“ ist einfach nicht hilfreich. Negative Selbstansprache vergiftet uns von innen. Ein umgeschütteter Kaffee ist kein Weltuntergang. Oder ganz anders betrachtet, wollte der Kaffee vielleicht auch einfach nur deine Aufmerksamkeit ins Hier und Jetzt zurückbringen, weil du in Gedanken schon wieder irgendwo in der Zukunft warst. Jedes Mal wenn dir negative Selbstansprache auffällt, versuche sie umzukehren. Sag dir stattdessen was Nettes.
- Würdest du so wie du mit dir selbst sprichst mit einem Freund oder einer Freundin sprechen? Garantiert nicht, denn sonst wärst du sie bald los. Es gibt keinen Grund dich selbst so stark zu kritisieren, wenn du die Perspektive einnimmst, dass du immer dein Bestes tust. Das Beste ist kein Fixpunkt, sondern von Tag zu Tag unterschiedlich und immer angepasst an deine Energie. Du musst nicht perfekt sein. Perfektion ist für Maschinen und wenn wir mal ehrlich sind auch einfach das Langweiligste der Welt. Werde dir selbst so ein guter Freund, wie du es für andere bist.
- Erlaubst du dir Pausen zu machen? Wie oft fühlen wir uns schlecht, wenn wir auf der Couch sitzen obwohl sich die Wäscheberge türmen? Pausen sind wichtig und die Wäsche läuft nicht davon, ganz im Gegenteil – sie liegt ganz sicher auch morgen noch da. Relax, dein Selbstwert bemisst sich nicht an deiner Geschäftigkeit – auch wenn uns die Gesellschaft das glauben machen will. Und höchstwahrscheinlich hast du dir ohnehin schon viel zu viel aufgeladen.
- Apropos zu viel aufgeladen: Wie voll stopfst du dir deinen Tag in der Regel so? Machst du deinen Selbstwert davon abhängig wieviel du gewuppt kriegst? Sagst du zu allem Ja, auch wenn du eigentlich weder Zeit noch Lust dazu hast? Übe Nein zu sagen. Jedes mal wenn du dir so etwas auflädst, um jemand anderem einen Gefallen zu tun, tust du dir selbst keinen Gefallen. Setze Grenzen, das heisst nicht, dass du egozentrisch werden und alles ablehnen sollst, aber mach dir bewusst worüber du die Entscheidungsgewalt hast und achte auf deinen Energiehaushalt.
- Erlaube dir Fehler zu machen. Wie gesagt, du bist ein Mensch und keine perfekte Maschine und das ist auch gut so. Fehler sind dazu da, um aus ihnen zu lernen und sie können in der Regel immer ausgebessert werden.
- Gönn dir etwas Schönes – auch wenn es nur die Lieblingspizza ist, nach einem anstrengenden Tag. Kauf dir selbst Blumen und deine Lieblingsschokolade.
- Umarme dich selbst. Das hilft dein Nervensystem zu beruhigen. Ein paar Minuten in der Kindshaltung, im Happy Baby oder auf dem Rücken mit angezogenen Knien können uns das Gefühl eines geschützt und getragen Seins geben.
- Wenn du dich gestresst fühlst und einen Moment für dich hast, achte auf deine Atmung. Nimm wahr, wie sie ein und ausströmt und mach dir bewusst dass du dich immer auf deine Atmung verlassen kannst. Vertiefe sie Stück für Stück. Vielleicht versuchst du es mal mit dem Brahmari Pranayama. Du atmest über die Nase ein und atmest summend wie eine Biene aus. Wenn du magst, kannst du dir dabei noch die Ohren zu halten, so dass dein ganzer Kopf vom vibrierenden Summen erfüllt wird. Summen und singen erzeugen wohltuende Vibrationen im Körper und stimulieren den Vagus Nerv, der für die Entspannung zuständig ist, der Herzschlag darf sich etwas verlangsamen und dem Körper so das Signal geben, das alles in Ordnung ist.
- Versuche das kultivieren von positiven Gedanken über dich selbst mit Meditation. Vielleicht versuchst du es mal mit der Metta Meditation, die die liebevolle Güte stärkt oder wenn du lieber eine geführte Meditation machen möchtest, versuche es doch mal mit der Soothing Healing Love oder Deep Healing Meditation von Davidji auf Insight Timer. Beide Meditationen sind wissenschaftlich untersucht worden. Wir haben sie auch selbst ausprobiert und können ihre positive Wirkung bestätigen Auch wenn diese Meditationen in englischer Sprache sind, lass dich davon nicht abschrecken, “Meditationssprache” ist sehr einfach und gut verständlich. Davidji hat eine sehr angenehme Stimme, die einen sofort entspannt. Die App fürs Smartphone ist kostenlos oder für mehr Optionen mit Abo nutzbar.
Patanjali und Selbstliebe
Patanjalis Yoga Sutra sagt:
Wer sich auf Mitgefühl ausrichtet, erlangt große Stärke. Er meint damit eigentlich den Umgang mit anderen Lebewesen, jedoch kannst du das auch gut auf dich selbst anwenden. Wenn du mitfühlend mit dir selbst umgehst, stärkt das dein Selbstbewusstsein und dein Selbstwertgefühl, du machst dich von deiner eigenen Leistung unabhängig. Und das ist quasi eine absolute Superpower.
